Renovierungsarbeiten bei den Flussseeschwalben

Am Kolk Wymeer befindet sich eins von zahlreichen Flößen, auf denen die bedrohten Flussseeschwalben einen Platz zum Brüten finden. Am 30.01.2023 haben wir das Floß auf dem Kolk Wymeer zusammen mit Freiwilligen und Hauptamtlichen der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland repariert und verbessert. Durch Wind und Wetter hatte das Floß in der Vergangenheit viel Kies verloren und musste aufgefrischt werden. Planung und Leitung des Einsatzes übernahm Stefan Goldenstein (ÖSNOF). Etwa 75 kg neuer Kies wurde ausgebracht und der Zaun am Rand des Floßes wurde repariert. Außerdem wurden Giebelsteine als künstliche Verstecke auf dem Floß ausgelegt. Unter den Steinen finden die Küken Schutz vor Regen, Sonne und Greifvögeln. Zudem wurde das Floß etwas verschoben, damit es von der Beobachtungshütte aus besser zu sehen ist.  Das Projekt wurde 2015 von der ÖNSOF ins Leben gerufen und wurde seitdem von dieser Station betreut. Erst ab diesem Jahr wird das Projekt an die ÖNSL übergeben.

 

Die Flussseeschwalbe ist eine stark bedrohte Vogelart, die durch den Verlust geeigneter Brutplätze immer seltener geworden ist. Normalerweise brüten die Flussseeschwalben auf kleinen natürlichen Inseln in Flüssen oder Seen, wie z. B. Kiesbänken. Dort sind die Nester und frisch geschlüpften Küken sicher vor Füchsen, Mardern und anderen Raubtieren. Die Seeschwalben erbeuten in direkter Nähe zu den Brutplätzen kleine Fische, um die Jungtiere zu ernähren. Die natürlichen Brutplätze der Flussseeschwalbe sind im Laufe der Jahre zunehmend aus der Landschaft verschwunden. Flüsse wurden begradigt und eingedeicht, um einen effektiven und sicheren Schiffsverkehr zu ermöglichen und die Menschen vor Hochwasser zu schützen. Als Ersatz für die verloren gegangenen natürlichen Lebensräume wurden an vielen Orten künstliche Brutinseln aufgebaut. Dies sind kleine Flöße, auf denen Kies ausgebracht wird. Die Ränder der Flöße haben einen Zaun. Dies verhindert, dass Raubtiere zum Floß schwimmen und die Küken fressen.

 

Noch befinden sich die Flussseeschwalben in ihren Überwinterungsgebieten im tropischen Afrika. Im Frühling werden sie tausende Kilometer fliegen, um nach geeigneten Brutinseln zu suchen. Anfang Mai werden sie Deutschland erreichen und sind dann hoffentlich auch vom Beobachtungsturm am Kolk Wymeer zu sehen! Wir freuen uns, mit den künstlichen Brutinseln einen wichtigen Beitrag gegen das Aussterben dieser Vögel leisten zu können.

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